Der Appaloosa – das Pferd der Indianer
Der Appaloosa gehört zu einer äußerst beliebten Westernpferdrasse, die sich durch ihre besondere Zeichnung von den anderen Pferderassen abhebt.
Im Jahr 1938 wurde aus einem kleinen Bestand eine beachtliche Zuchtpopulation entwickelt. Ursprünglich stammt die Pferderasse Appaloosa vom drittgrößten Kontinent der Erde, aus Nordamerika, und entstand aus den Pferden, die die neuen Siedler aus Europa mitbrachten. Einige der spanischen Pferde, die durch die Seefahrer nach Amerika gelangten, entliefen und verwilderten. In der Folge wurde der Appaloosa in Nordamerika von den Nez Percé Indianern gezüchtet, denen es gelang, das für diese Pferderasse typische gescheckte Aussehen zu erhalten. Fans des Westernreitstils lieben den bunten Appaloosa. Durch seine einzigartige Farbgestaltung fällt er besonders leicht ins Auge und wird nicht mit andern Pferderassen so schnell verwechselt. Doch die Indianer züchteten damals nicht ohne Grund so ungewöhnlich bunte Pferde. Im Kampf gegen den Gegner erwies sich die unruhige Zeichnung als äußerst praktisch, denn im Kampfgetümmel löste sich die Silhouette der Pferde sozusagen auf, und verwirrte die Gegner beim Zielen. Sie selektierten die Rasse nicht nur nach Farbe, sondern züchteten mit Mustangs und den spanischen Rassen, ebenso genügsame und vor allem harte, ausdauernde Pferde.
Den Namen erhielt die Pferderasse durch den Palouse River, an dem die Nez- Percé Indianer lebten. In den Kämpfen zwischen der amerikanischen Armee und den Indianern starben viele der ursprünglichen Pferde – als die Nez Percé den Versuch wagten sich in Kanada Sitting Bull anzuschließen, und dafür den Snake River überqueren mussten, kostetet dies 900 Appaloosas das Leben – so dass die Anzahl innerhalb kürzester Zeit auf wenige Tiere geschrumpft war.
Im Jahr 1938 wurde mit den Nachkommen einer kleinen Restpopulation der erste Appaloosa Club gegründet. Mr. Claude Thompson und Dr. Francis Haines nahmen sich dem Erhalt der Rasse an, nachdem die Nez Percé Indianer in die Reservation gingen. Durch gezielte Züchtung der verbliebenen Exemplare und Einkreuzungen von Quarter Horses konnte die Appaloosa Rasse erfolgreich konsolidiert werden und hat sich seither als eine der populärsten Westernpferde-Rassen etabliert. Heute gilt der Appaloosa als Maskottchen des amerikanischen Bundesstaates Idaho, wo die Nez Percé Indianer einst begannen, die Rasse zu züchten.
Man kann getrost den Appaloosa als Hingucker bezeichnen. Darüber hinaus ist der Appaloosa vielseitig einsetzbar. Seine große Ausdauer, Wendigkeit und Schnelligkeit, machen ihn zu einem idealen Sport- oder Freizeitpartner. Er wird auch in verschiedenen Westerndisziplinen gezeigt und speziell für „Hunter under Saddle“-Klassen (Springreiten) und „English Riding“-Klassen (Dressur niedere Kategorie) trainiert. Appaloosas, die eine starke Veranlagung zum Rack, Walk, Foxtrott oder Pass innehaben, werden seit 1983 als Walkaloosas registriert. Allerdings handelt es sich hierbei um keine eigene Rasse.